Methoden zum Lesen lernen 12.2.09

Hallo Frau Birkenbihl, Ich habe die beiden Beiträge zur Reichen-Methode gelesen und wollte meine Eindrücke zum Thema Lesen lernen hier veröffentlichen, da ich glaube, dass es für viele Eltern ein Thema ist. Ich beschäftige mich seit mein Sohn zwei Jahre alt ist mit Methoden zum Lesen lernen. Angefangen haben wir mit der Ganzwortmethode von Doman. Da dies sehr zeitraubend war und ich zudem Zweifel daran hatte ob es wirklich stimmt, dass das Gehirn ab sechs Jahren nur noch durch Schreiben in der Lage ist lesen zu lernen. (Ich selbst habe mit Sieben in der Schule ohne Vorkenntnisse ja auch sehr schnell lesen gelernt, sowie viele andere auch.)
===== Sie haben recht, die info ist inzwischen veraltet.

Ich glaube eher das Problem liegt daran, dass die neuronal Langsamen zu wenig Zeit bekommen das Lesen zu trainieren und viel zu schnell neue Buchstaben dazukommen bevor die ersten richtig sitzen. Dann wird die Schrift immer kleiner, die Schreibschrift eingeführt und die Langsamen haben überhaupt keine Chance mehr.
====== richtig! außerdem können wir heute aktiv nutzen, was wir über SPIEGEL-NEURONEN wissen (s. mein FAZ-artikel in der TEXT-schublade), und völlig neue wege gehen. ich bereite da für 2009 etwas vor...

Mein Sohn ist jetzt fünf und in seinem Montessori- Kindergarten haben die Kinder auch die Möglichkeit lesen zu lernen mit Bildern und durch Abtippen der Buchstaben auf einer Schreibmaschine usw..
Mein Sohn ist neuronal eher langsam und er hat noch nicht lesen gelernt. Da mir dies aber immer wichtig war (Ich lese ihm auch schon immer sehr viel vor), bin ich jetzt auf Material gestoßen mit dem ich sehr zufrieden bin. Es nennt sich IntraActPlus-Konzept zum Lesen und Rechtschreiben lernen und basiert auf Automatisierung durch Wiederholung und exakte Anpassung an das Lerntempo des einzelnen Kindes. Die Kinder dürfen zuerst mit Anleitung und später selbstständig mit Schablonen üben. Es werden zuerst einzelne Buchstaben, dann Buchstabenkombinationen und dann erste Wörter gelesen.
Ist auch für Kinder ab drei schon geeignet. Parallel dazu kann man auch mit dem Schreiben anfangen, wenn die Feinmotorik soweit ist.
Mein Sohn macht gute Fortschritte damit. Beim Kauf des Materials habe ich auch von Eltern gelesen, deren Kinder Probleme mit der Reichen-Methode hatten. Die Autoren des IntraActPlus-Konzeptsschreiben, der Grund dafür ist, dass einige Kinder, gerade die langsamen, Probleme damit haben, weil die Buchstaben so stark mit den Bildern verknüpft werden, die Bedeutung des gelesenen Wortes aber nichts damit zu tun hat.
===== die reichen-methode nutzt die bilder ja nur zum LAUTEN, es ist also genau das gegenteil von ganzwort etc., und inzwischen steht fest, daß die LAUTUNGS-METHODE die bessere ist. das ist wahrscheinlich bei der von Ihnen genannten methode der fall?

Zum flüssigen Lesen ist aber die Automatisierung wichtig, die durch zu lange Anwendung der Reichen-Methode extrem erschwert wird.
======= das eine schließt das andere ja nicht aus. es gibt auch hervorragende erfahrungen mit der reichen-methode und das seit über 20 jahren! bitte nicht gleich die ganze methode wegwerfen, weil das eine oder andere kind anders besser klarkommt, insbes. eine methode, die das LAUTEN vermittelt!

Soviel zu diesem Thema. Ich wollte hiermit allen Eltern, die ihren Kindern schon vor der Schule das Lesen beibringen wollen und Eltern, die sogenannte "Leserechtschreibschwache" Kinder in der Schule haben empfehlen, diese Methode auszuprobieren.
===== richtig, aber wir wollen doch jene eltern nicht total verunsichern, deren kinder mit reichen klarkommen, oder? ansonsten können Sie sich alle mit paßwort im DISKUSSIONSFORUM weiter austauschen, wenn das thema auf breites interesse fällt...?
vfb

Liebe Grüße

v.h.