Schwieriger Chef 22.6.06

Hallo Frau Birkenbihl, mehr und mehr werde ich ein großer Fan von Ihnen. Ihre Bücher und DVDs sind einfach genial. Warum habe ich nicht schon früher von Ihnen gehört??? ;-)
====== schicksal???

Im Urlaub habe ich "Birkenbihl on Management" gelesen - ich bin aber keine Führungskraft, "nur" ein Angestellter. In unserer Firma haben wir einen "Chef-Chef", der m. E. unerträglich ist. Wenn ich in dem o.g. Buch die Seiten 25 - 27 ansehe und die Punkte auf ihn beziehe, macht er so ziemlich alles falsch, was nur so geht: Er macht Mitarbeiter vor anderne fertig, hat kein Vertrauen in die Mitarbeiter, ist stets von Angst vor Misserfolg oder Druck von "ganz oben" erfüllt, bringt den Mitarbeitern keinerlei Wertschätzung entgegen etc. etc. Viele Mitarbeiter sind mittlerweile so weit, dass sie sagen, sie werfen ihm alles hin, sobald er ihnen nochmals krumm kommt. Klar, wir könnten alle die Abteilung verlassen, nur: Den meisten macht die Arbeit wirklich sehr Spaß, keiner will einsehen, dass er wg. des Vorgesetzten (er ist uns VOR-GESETZT, ist m. E. KEINE Führungskraft) den Job wechselt. Wie kann man bei solchen Problemfällen vorgehen?Den Betriebsrat einschalten? Sich mit Kollegen verbünden? Mir ist das ganze Thema echt zu heiß, als ich da persönlich etwas unternehmen wollte. Ich glaube, da könnte man schnell seinen Kopf riskieren...
======= das problem ist, daß in solchen abteilungen die guten gehen, die nullen bleiben. d.h. alle guten sind heimlich auf dem sprung, schauen sich um, und wenn sie etwas finden, sind sie weg. im derzeitigen arbeitsmarkt ist die zahl jener, die NOCH bleiben, weil sie müssen, höher als früher, aber auch hiert gilt: wer die art von fähigkeiten hat, die händeringend gesucht werden, hat glück. die anderen machen dienst nach vorschrift und orientieren ihr leben mehr ins private: familie, hobbies etc. wenn sie einen guten betriebsrat haben, könnten sie es mit einem anonymen brief versuchen (so Ihre abteilung nicht nur aus 3 leuten besteht). die frage ist zum einem, ob der betr. macht MACHT BESITZT (von firma zu firma unterschiedlich, hängt vom top-management und deren philosophie ab) und zweitens, ob er etwaige macht in dieser weise (also politisch) nutzen will. manche betriebsräte stürzen sich gerne in den kampf, andere sind eher wir sos-mütter und wollen vor allem das beste für alle betroffenen, ohne irgend jemandem weh tun zu wollen. beide standpunkte sind legitim und in gewissen firmen die beste, ohne Ihre firma zu kennen, kann ich daher gar nichts konkretes sagen, außer: wenn Sie im markt gute chancen haben, könnten Sie
a) sich umsehen, und wenn Sie
b) eine position haben, dem chef (den chefs) dieses menschen bescheid geben, für den fall, daß die mehr tun als ihn decken wollen.
aber ein tip: bei job-interviews NIEMALS angeben, daß Sie gehen wollen, wegen eines chefs. das sieht nicht gut aus. Sie suchen interessantere aufgabengebiete, wollen hinzulernen und interess. sich beso. für die branche/firma, die Sie interviewt (s. in der TEXt-schublade ) mein beitrag re arbeitslosigkeit...

Vielleicht haben Sie ja ein paar Tipps!
===== mehr kann ich nicht sagen, weil ich viel zuwenig weiß.

Übrigens: Heute sind in der SZ im hinteren Bereich des Sportteils mehrer Seiten über "Lernen" drin - da hab' ich gleich an Sie gedach, v. a. weil einige der Überschriften in die Richtung gehen, was auch Sie vortragen (Lehrer können oft nur mit lernwilligen Kindern umgehen, mit Problemfällen kommen sie weniger gut zurecht).
===== tja...
vfb

Viele Grüße
(Name der Red. bekannt)