Schlagzeile: Feedback Tu München und Odelzhausen 11.12.03

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, da Odelzhausen nur eine Woche nach ihrem Vortrag an der TU München stattfand, und ich in München ebenfalls anwesend war, war für mich besonders beeindruckend, daß ich nach dem München Vortrag ziehmlich erschöpft war ,weil in meinen Augen die Inhalte sehr dicht waren und insbesondere ihre doppelte Check-Liste so reich an Exformation ist, daß selbst ein Insider wie ich, ganz schön ins Schnaufen gerät.
====== zugegeben, ich hatte versucht, zwei themen in einen vortrag zu packen. aber bei TU hilft es, 5 aspekte zu berücksichtigen (als MILDERNE UMSTÄNDE für mich sozusagen):
1. ungefähr die hälfte aller anwesenden (also HUNDERTE VON MENSCHEN) kommen seit vielen jahren, wie der eine herr, der stolz darauf hinwies (in der diskussion), daß er seit 27 jahren kein jahr versäumt hat. diese leute wollen sich auch nicht LANGWEILEN.
2. wir haben ja den video-mitschnitt und das wissen alle. d.h., wiewohl an jenem abend einige leute, die noch nicht so viel von meiner arbeit wissen, überfordert sein könnten, können diese per video nacharbeiten, was bei einem normalen vortrag ja NICHT gegeben ist.
3. es waren einige leute von sehr weit angereist, die zum ersten oder 2. mal dabei waren (aus graz und düsseldorf). beide gruppen waren trotz großer dichte so begeistert, daß sie eine woche später die lange reise ein zweites mal antraten, für 2 std. an der schule in odelzhausen. das tröstet mich dann doch...
4. an der TU befinden wir uns an einer stätte "höherer bildung" (an der schule in oldelzhausen waren wir an einer volksschule). dementsprechend sitzen an der TU viele dozenten und studenten, denen es nicht so leicht zu dicht wird, es ist also mehr im charakter einer vorlesung, wobei ich natürlich frei spreche.
5. nachdem das 2. thema an der TU (Metaphern) für viele leute vollkommen neu ist, kann ich das schon nachvollziehen. aber es ist traurig, da metaphern extrem wichtig sind, daher kann ich nur hoffen, daß viele sich damit befassen. nächstes jahr erscheint mein büchlein "intelligente kopf-spiele", da kann man es dann nochmal in ruhe lesend nachvollziehen...)

Dennoch ist für mich Ihre Entwicklung der "doppelten Check-Liste" ein geniales Instrument, mittels dem ich mich zum einen leichter, bei der Entwicklung von Seminaren und Trainings, auf einem gehirn-gerechten Kurs halten kann, zum anderen ich aber als "Opfer" jetzt auch klare Kriterien habe, warum es mir wieder mal in einer "Lehrveranstaltung" so langweilig ist.
====== sehen Sie, wenn Sie nur diesen ersten vortragsteil mitgenommen hätten, hätte es sich hoffentlich schon gelohnt...?

Ich habe auf jedenfall für mich beschlossen, mich in einem ihrer nächsten Vorträge, ich denke Karlsfelder Trilogie 2004, wenn möglich neben einen Zuhörer zu setzen, der zum ersten Mal einen Ihrer Vorträge beiwohnt, weil mich interessiert, wie so jemand zurechtkommt, wenn er daß erste Mal mit demThema "gehirn-gerecht" in Berührung kommt, und ich auch dann für mich klären kann, wieviel Vorwissen ich bereits zum Thema "gehirn-gerecht" habe. Für mich sozusagen ein kleines Feldexperiment.
===== spannend. vielleicht bringen Sie zwei neulinge mit und setzen sich zwischen die beiden? dann hätten Sie die garantie, daß diese noch nichts wissen, ehe Sie sich hinsetzen. allerdings möchte ich zu meiner verteidigung auch sagen: es stimmt zwar, daß ich wenig redundanz biete und daher denselben gedanken nicht 5-mal hintereinander präsentiere (manche referenten haben einen einzigen gedanken, den sie seit jahren präsentieren). also, man muß schon aktiv mitdenken, das gebe ich zu. aber ich gebe auch zu bedenken: wenn die meisten menschen, die mich zum ersten mal erleben, gravierende probleme mit meiner art, vorzutragen hätten, wäre ich schon lange weg vom markt. denn die meisten veranstaltungen sind ja firmenintern und da kennen die teilnehmerInnen mich in der regel auch noch nicht und die meisten haben über lernen/lernen vor der veranstaltung noch nie lange nachgedacht... ich würde also weder WIEDER geholt noch weiterempfohlen werden, wenn die meisten hörerInnen sich überfordert fühlen würden. es ist halt wie in meinen büchern: ein gewisses aktives MIT-ARBEITEN wird einfach vorausgesetzt. es gibt leute, die meine bücher "zu schwer" finden, das muß ich akzeptieren. gottseidank ist es nicht die mehrheit, sonst hätten wir wohl kaum eine halbe million stroh im kopf? verkauft, denn dieses buch ist z.b. sehr dicht...

Ich gehe auch augenscheinlich davon aus, daß die Teilnehmer in München, obwohl auch dieses Mal wieder ca. 50% Ersthörer, die anderen 50% doch eher Insider waren.
===== das ergab meine diesbezügliche frage und die antwort per handzeichen eindeutig..

.Vier jungen Teilnehmern, die Sie zum ersten Mal in der TU München gehört hatten und unmittelbar hinter mir saßen, hätte ich auf jeden Fall auch noch Ihren Vortag in Odelzhausen gewünscht, da dieser für mich von der Themendicht her, einen sanfteren Einstieg in das Thema " Was ist gehirn-gerecht" darstellte.
===== tja, wenn ich das fazit ziehe, dann fanden Sie TU viel zu dicht und schule leichter.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Ebenhöch