Stichwort: Mehr Toleranz

>>>>>Liebe Frau Birkenbihl,
vielen Dank für die schnelle Reaktion.
Auf Ihre Antworten möchte ich gerne noch eigehen und nehme die Einladung zum Diaolg , in Ihrem Antwortmail an.
Mit einem herzlichen Gruß
Oliver Groß

>>Liebe Frau Birkenbihl,
vielen Dank für die sehr klaren Antworten auf meine Fragen.
In vielen Fällen hatte ich den Eindruck, das ich meine Fragen etwas Oberflächlich formuliert habe und genau aus diesem Grund, möchte ich Ihnen, meine Ansichten auf Ihre Antworten, konkreter geben >> Was haben wir Trainer bei den Menschen erreicht?
========= Wer ist bitte "wir" - so kann die Frage nicht beantwortet werden.Es gibt extrem unterschiedlich gelagerte TrainerInnen. Manche erreichen viel, manche wenig, es hat m.E. keinen Sinn, einen Schnitt errechnen zu wollen.

<<<<<<<Das sehe ich ein, das ein Schnitt nicht O.K. ist.
>> Plötzlich sind alle Führungskräfte Coach, mentale Therapeuten und Motivationsgurus.
=========== Wenn Führungskräfte nicht endlich zu Coaches werden (das waren GUTE Führungskräfte immer, nur früher eher unbewußt: Vorbild UND Coach...), dann werden sie untergehen. Das Industrie-Zeitalter mit seiner Ausrichtung auf materielles Kapital (Immobilien, Maschinen) ist endgültig vorbei. In der Zukunft müssen Aussagen von wegen "unsere Mitarbeiter sind unsere größte Ressource" vom Lippenbekenntnis in die Realität umgesetzt werden. Das heißt nicht, daß F-Krafte "Therapeuten" werden, wenn Sie endlich lernen, besser zu kommunizieren. Der Kommißton von anno dunnemal ist OUT, die neue gute Kommunikation NOCH NICHT weit verbreitet, jetzt in der Zeit des Übergangs werden m.E. eine Reihe völlig falscher Etiketten auf die Dinge geklebt.

<<<<<<< Da sind wir ( mit allem Respekt) uns völlig einig, meine Frage war sehr ungenau formuliert. Ich bin auch Ihrer Meinung das eine gute Führungskraft auch ein guter Coach ist, aber ich habe den Eindruck, das viele FK sich als Coach ausgeben und sich eine Fassade aufzubauen die genau den Kommißton, den Sie angesprochen haben, durch Psychodruck ausgetauscht haben. Das Ergebnis ist nicht anders, es hat nur einen anderen NAME und damit zum Lippenbekenntnis.
Ich stehe in meinen Seminaren dafür ein, das eine FK viel mehr an MENSCHENKENNTNIS und Kommunikationsfähigkeiten haben muss, als unbedingtes bestes Fachwissen in der Abteilung. Führungskräfte heißen so, weil sie Kräfte führen.

>> Wurde die Psychologie falsch genutzt?
======= inwiefern? Von wem? Was meinen Sie?

Somit können Entscheidungen aus dem Verständnis und kompetenter Betrachtungsweise erfolgen.
<<<<<<< Inwiefern? Ich denke das viele Bücher und Seminare den Eindruck vermitteln, das mit einigen Methoden und Tools, die Psychologie zur Beherrschung von Führung genutzt werden kann
Damit ist gemeint, wie kann ich anwenden, das andere so funktioniert. Ich dagegen meine, das Psychologie im Unternehmen nur dann einen wirklichen Sinn macht, wenn ich es als Werkzeug für mich nutze um Dinge zu verstehen und die Fertigkeit oder/und Fähigkeit habe, zu hinterfragen und zu beleuchten
Also Psychologie nicht nach AUSSEN verwendet sondern nach INNEN, zu mir selbst
>> Ist es nicht eher hinderlich geworden, daß alle plötzlich Humananalysten sein wollen?

============ Im Gegenteil, ich möchte sogar behaupten: Alle Menschen brauchen mehr Menschenkenntnis. Wir müssen zu einem Punkt (zurück-)finden, den wir verloren haben. In Zeiten der sprichwörtlichen "Großfamilie" (eher ein WG, damals) lebten und arbeiteten Menschen in unmittelbarer Nähe von ca. 25 - 60 Personen, die sie näher kannten und deren Werdegang sie über Jahre hinweg mit-erlebten. Das brauchen wir, weil Menschen Gruppenwesen sind (Primaten halt!). Nun, mit (oft kaputten) Kleinfamilien, kaum Kontakt zu Nachbarn, Kollegen, Kunden etc. fehlen die Bezugspersonen, um das Maß an "Menschenkenntnis" zu entwickeln, das Gruppenwesen benötigen, um mit anderen Artgenossen erfolgreich umzugehen. Diese Lücke versuchen z.B. Soaps und Serien zu füllen, was nur teilweise gelingen kann. Also: jeder Mensch (der kein erfolgreicher Eremit werden will) sollte m. E. versuchen, möglichst viel über den Umgang mit sich und Mitmenschen zu lernen. Da würde ich nicht gleich das Etikett "Humananalyst" aufkleben: Selbst- und Menschenkenntnis reicht völlig.

><<<<<< Wieder stelle ich fest, das wir konform gehen. Doch viele vollen andere Beurteilen und Analysieren, das heißt Menschenkenntnis fängt bei mir an und nicht bei anderen.>> Würden Sie mir beipflichten, wenn ich sage: "Wir brauchen keine Halbpsychologen, sondern Praktiker und Macher in den Unternehmen?"
========== Da ich nicht weiß, wie Sie diesen Satz meinen, kann ich weder ja noch nein sagen. Aber ich befürchte, daß Sie hier vielleicht zu stark simplifizieren könnten. Es besteht ja eine starke Neigung unter "Studierten", nur die offizielle Lehrmeinung ihres Studiums als richtig anzusehen und alles andere abzuwerten. Aber Menschenkenntnis hat mit Leben zu tun; ich kenne "Hausfrauen" mit mehr als so mancher Landarzt und ich kenne unter Verkäufern bessere Psychologen als unter Studierten, insbes. Psychiatern...

<<<<< Danke, genau das hat mich motiviert, da ich kein Psychologe bin aber dennoch ein sehr erfolgreicher Trainer. Mein Know how habe ich mir hart, aber mit viel Freude, erarbeitet ( Verantwortlich. Für 300 Mitarbeiter )und mein Wissen über Kommunikation und Psychologie am Bratt Institut, bei Frau Dr. Reischitz und Dipl. Psychologe Kühne, erlernt.
Doch sehr schnell habe ich für mich erfahren, das die Psychologie nicht direkt hilft zu führen und zu begeistern, sonder selbst zu verstehen, was ich tun muss das ein Mensch sich von mir führen lässt und warum und wann jemand begeistert ist. Deshalb bedeutet Motivation für mich :
Bewege den Menschen dort, wo er sich bewegen lässt.
>> Authentische und Werteorientierte Macher? Menschen, die Führen und damit Stabilität, Vertrauen und Sicherheit geben?
================ ich weiß nicht, was Sie damit meinen. Authentisch ist für mich HABEN und SEIN und TUN (vgl. Erfolgstraining, Kapitel Selbstwertgefühl), also ist für mich ein "authentischer Macher" einer, der ein Drittel der gefragten drei Drittel übertrieben ausgebaut hat. Ist das "authentisch"? Dann definieren Sie den Begriff ganz anders als ich. Das ist legitim, nur kann ich dann keinen sinnvollen Kommentar dazu abgeben.

<<<<< Unter Authentisch verstehe ich Menschen die keine Verhaltensweise antrainieren ,bzw. mit jeder Manager-methodenmode sich in ihrem Wesen verändern, im glauben er müsse das tun, weil alle es tun.
Also Menschen die sich mit sich selbst ehrlich auseinandersetzen und zu ihrer Person in Summe stehen, d.h. auch ihre Gefühle (Freude, Ängste, Sorgen und Bewegtsein etc.) vorleben. Sich als Mensch zeigen, der auch einmal über sog. Sachzwänge stehen kann.
>> Was soll ich von Pauschalmotivationen und deren Sprüche halten? Kann man pauschal motivieren und gleichzeitig vom individuellen Menschen reden?
============ Natürlich nicht. Deshalb habe ich mich auch immer geweigert, die Rolle sogenannter "Motivationstrainer" einzunehmen. Für mich sind für die Motivation die unmittelbaren Führungskräfte. Kein Außenseiter kann m.E. diese Aufgabe übernehmen! Die eigenen Führungskrafte wiederum motivieren zu 95% durch das was sie leben und zu 5% durch das, was sie sagen. In den USA heißt es so schön: Deine Taten sind so LAUT, ich kann deine Worte nicht hören. Also, pauschale Motivation wäre ein weißer Rappe oder ein schwarzer Schimmel - genau so wahrscheinlich wie jene beiden...

<<<<<<<< Über diese Antwort freue ich mich sehr, den Sie entspricht meiner Auffassung im Ganzen!
>> Aussagen wie: "Es gibt drei Arten von Menschen, Zuschauer des Lebens, Gewinner und Verlierer?"
============ Von wem ist diese Aussage??

><<<<<<<<Jürgen Höller
>> Dies erinnert mich schwer an andere Zeiten!
=========== Was meinen Sie?

<<<<<<< Die Schaffung von Elite zw. 1939-1945
>> Was soll ich von den Feuer- und Glasläufer und Stangenverbieger halten die mich eher an einen Circus als an eine seriöse Aufgabe erinnern?
>> Ist das ehrlich zu vertreten?
>============ ich vertrete es ja nicht.!

>>>>>> Das weis ich, sonst hätte ich Sie nicht angeschrieben. Ein Argument um dagegen zu sein haben Sie in Ihrer Antwort Pauschalmotivation gegeben!
>> Kann irgend ein Mensch behaupten, dass ein Feuerlauf sein Leben verändert hat und zwar zum positiven?
============ Doch, vor allem in Indien, wo er in einer ganz anderen Tradition entstand und als heilige Handlung vollzogen wird.

>> Wenn dem so ist, warum verkauft dann keiner Fußgrills für Büros oder Mobile für unterwegs?
======== Weil es keine 2-Tages-Angelegenheit ist, sondern die Krönung einer langen Ausbildung , die später jährlich einmal von den Adepten wiederholt wird (in Indien!). Dort haben die Kohlen eine von westlichen Wissenschaftlern gemessene Temperatur von 4000 - 20.000 Grad C.

<<<<< Das habe ich noch nicht gewusst!
Ich fürchte nur in den Seminaren in unserem Lande, das es Menschen gibt, die aufgrund einer Gruppendynamik mitlaufen obwohl sie sich innerlich Fürchten oder Angst haben. Ich unterstelle das kein Trainer das heraussehen kann.
>>>>>>> Spielt da nicht der eigene Geldbeutel von Kollegen, eine größere Rolle als
die Absicht, Menschen etwas zu geben?
========== Dazu möchte ich nichts sagen... Ich versuche die goldene Regel zu befolgen: Wenn du nichts positives sagen kannst, sage lieber nichts...

>>>>>>>> Auch hier freue ich mich das wir konform gehen.
Ich habe von einem Trainer gelesen (ich glaube es war N.B. Enkelmann )" Mache andere Erfolgreich, dann bist du erfolgreich"!
Dazu möchte ich noch sagen, das ich mit Ihnen vor ein paar Jahren telefoniert habe, weil ich einen Rat suchte und Sie sich dafür Zeit genommen haben. Als ich Sie fragte, wie ich das gut machen könnte, gaben Sie mir eine Antwort die mir heute noch ein Arbeitsmotto ist: "Wenn Sie einen Menschen begegnen dem Sie helfen können, tun Sie dies genauso wie ich es getan habe und dann Welcome in the Club".>> Ich habe am Anfang dieser Art von Seminarära, mir einreden wollen, das dies gut ist, damit das Interesse für Seminare geweckt wird und Menschen die Scheu davor verlieren?
>> Ist das wirklich eingetroffen? Oder sind sie nun eher verschreckt worden? Wurden Seminare unglaubwürdig gemacht?
============== Dies sind Fragen, die mir sehr häufig gestellt werden. Also, meine Meinung hierzu:
1. Ich finde es besser, daß Leute durch Show-Elemente angelockt überhaupt begreifen, daß man über sein Leben anders nachdenken kann, als nur anzunehmen, es habe ja alles keinen Sinn, daß Schuster bei ihren Leisten bleiben sollten und andere Frosch-Programme ausleben zu müssen, mit denen sie von Kindheit auf programmiert worden waren, insbes. weil in unserer Gesellschaft wehleidige Lamentier-Programme (und Neid auf erfolgreiche Wettbewerber) Konjuktur haben. Da sind die Leute, deren Pendel extrem in die andere Richtung pendelt, eine Art von WECKER. Sie sind kein Dauer-Programm (meiner Meinung nach) aber sie können sehr wohl AUFWECKEN und nachdenklich machen.

>>>>>>>>Ja, wenn es Showelemente sind, aber das sind ganze Shows und das ist nicht o.K., besonders dann nicht wenn man sieht das, das Publikum sich deutlich zurückzieht.
Ein Zitat eines TN: " Ich kam mir vor wie im schlechtesten Circus Krone aller Zeiten".

2. In Deutschland hat man extreme Probleme mit Leuten, die es verstehen, so zu unterrichten, daß es auch noch Spaß machen darf. Ich mußte mir Jahrzehnte vorwerfen lassen, in meinen (teuren) Seminaren würde zu viel gelacht; seit ca. 1995 bezeichnet man (was ich seit 1969 brain-friendly und später gehirn-gerecht nannte) als INFO-TAINMENT und jetzt reißen sich alle möglichen Leute darum, das auch zu bieten.

<<<<<<<<Lachen ist auch in meinen Seminaren ganz oben, und ich finde es richtig das gelacht wird, das Spass am lernen mehr Erfolg hat als stupides Lernen , steht für mich in keinem Zweifel. Aber Spaß muss auch Hintergrund haben (dies ist bei Ihren Vorträgen und Büchern besonders deutlich) und darf nicht zu einer ONE-Man-Show mit abgedroschenen Sprüchen verkommen. Mir wird im übrigen auch ein Talent für außerordentliche Kurzweiligkeit, viel Humor und Infotainment mit hohem Lerneffekt nachgesagt. Doch, und darauf lege ich Wert, es ist immer das Seminar der Teilnehmer. Das nach meinen Vorträgen schon mal jemand sagte, ich wäre sicherlich geeignet auch im Kabarett aufzutreten, hat mich sogar erschrocken. Doch der TN erweiterte die Aussage und meinte aber nur im politischen anspruchsvollen Kabarett, da war ich wieder beruhigt.
Also ich bin für spaßige Hightlight`s, für Humor, Lockerheit und Kurzweiligkeit, aber nicht in der übergeordneten Stelle, sondern so wie es die Zuschauer zulassen, als Situationsabhängig und spontan sowie ECHT!!

3. Ich habe mich zwar immer bemüht, den Humor aus den Inhalten erwachsen zu lassen (statt um des leeren Gags willen) aber jeder macht hat, was er kann. Lieber den einen oder anderen "leeren" Gag und die Aufmerksamkeit wird (erneut) geweckt als "trockene" Vorträge, meinen Sie nicht?
4. Wenn Fachleute den Begriff "unglaubwürdig" in Bezug auf Wettbewerber benutzen (auch Psychologen über Kollegen der falschen Fachrichtung, Trainer sowieso), dann heißt "glaubwürdig": Das, was in meiner Insel auch vorhanden ist, das finde ich gut. Das andere lehne ich ab. Deshalb plädiere ich sei 32 Jahren für mehr Toleranz allem "Andersartigen" gegenüber, das stünde gerade uns gut an, die wir bei unseren TeilnehmerInnen mehr Toleranz für Anderes plädieren, oder? Um nur ein Beispiel zu nennen: die Homöopathie! Inzwischen gibt es zwei Linien der Beweisführung, die ihr endlich zu Anerkennung helfen werden: 1. Homöopathie bei Tierbehandlungen funktioniert um ca. 75% besser als Chemo-Therapie! 2. Man hat mit Quanten-Physikalischen Fragen völlig neue Qualitäten über das Wasser erfahren, nämlich, daß es INFORMATIONEN als Energie speichert und deshalb keine Moleküle des ursprünglichen Wirkstoffes mehr benötigt. Daß aber, perverserweise, gerade das herumschütteln (das die Schulmediziner immer besonders albern fanden) diese Info-Prägung auslöst. So tragen individuelle Wassertropfen, die irgendwo aufgeplatscht waren, Info über das Material, auf dem mit einer gewissen Wucht aufprallten... Alles total unglaubwürdig, solange es nicht in die eigenen Vorstellungen paßt, gell?

>>>>>>>>>>>Toleranz gegenüber anderen ist für mich ebenfalls wichtig, dennoch meine ich das Toleranz und Hinterfragen sich nicht unbedingt, stören müssen.
Über Glaubwürdigkeit will ich nachdenken, sicherlich gibt es Menschen die meine Art, ebenfalls als unglaubwürdig abstempeln
>> Ich halte Sie für die kompetenteste Trainerin in unserem Lande, doch mit allem aufrichtigen Respekt, warum fördern Sie genau diese Art von Trainer?
========== 1. Ich fördere KEINEN dieser Trainer (wenn Sie die meinen, die ich meine, schließlich habe ich einer Organisation vor 2 Jahren meinen Namen entzogen, weil die solche Leute gegen meinen Willen eingestellt haben, aber das können Sie doch JETZT, 2002, wohl kaum meinen!

>>>>>>Hier sollten Sie besser Informationspolitik betreiben, denn viele bringen genau diese Leute mit Ihnen in Verbindung.

2. Ich danke für Ihr Lob aber ich bin dagegen, eine einzige Person für die beste in irgendeinem Feld zu bezeichnen, das nicht 100% meßbar ist. Bei einem Schnellläufer können wir den Weltbesten ermitteln, beim Eiskunstlauf nicht. Und unser Beruf ist weit verwandet mit Eiskunstlauf als mit rennen, oder.
Ich meine, "zu den besten" zu gehören, aber niemals die beste. Das Etikett ist mir unangenehm, nicht nur, weil die Kriterien nicht objektiv sind sondern auch, weil es Trainer geben könnte, die Sie gar nicht kennen, die (nach irgendwelchen Wertmaßstäben) viel besser wären als ich. Schon allein deshalb...

>>>>>> Ich halte Sie für die Beste und obwohl ich respektiere das Ihnen das unangenehm ist, erlaube ich mir Ihnen zum zweiten mal, ein unangenehmes aber vom freundlichen Herzen kommendes ,Gefühl zu bescheren.
>> Ruinieren wir Trainer nicht auch unseren Ruf, wenn wir weiter so tun, als ob Erfolg nichts anders ist, als Macht und die Taschen voller Geld?

========== Ich habe das nie gesagt und meine Kunden wissen das. Und ich urteile nicht über die, die das sagen. Und ich bin der Meinung, daß wir endlich die Lippenbekenntnisse vonwegen mündige Bürger und mündige Kunden wahr machen müssen. Wer sind wir denn, daß wir erwachsenen Menschen verwehren wollen, irgendeine "Mache" besser zu finden als das, was wir selbst gut finden. Die Welt ist ein großer Ort und es muß doch erlaubt sein, andere Dinge wichtig zu finden als wir? Natürlich war ich auch früher nicht so frei - ich habe bis in die Achziger Jahre ähnliche Positionen vertreten. Aber inzwischen bin ich an dem Punkt, an dem ich mich bemühe, wenigstens zu respektieren, was ich inhaltich nicht akzeptieren kann..
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>>>>>> Hier wird mir meine Unzulänglichkeit bewusst und das meine ich ganz offen und ehrlich: Sie haben Recht und das ohne wenn und aber.
Ruiniern wir uns als Trainer...., wenn ich meine Frage nochmals lese stelle ich fest Sie müsste heißen: Ruiniere ich mir als Trainer meinen Ruf, wenn ich andere Kritisiere? DANKE
>> Das andere extrem was ich vorfinde, sind die Überpsychologen, die au
einem Seminar eine psychologische Therapiestunde zu machen. Mit dem Ziel, dass der Teilnehmer eine Veränderung in seinem Verhalten vornimmt. Das ist aber nicht die Aufgabe. Bedeutet Psychologie nicht " Beschreibung, Erklärung und Vorhersage" ( Zimbardo Psychologie Band 5)

==============
1. m. E. kann die Soziologie eine ziemlich exakte Wissenschaft sein/werden, weil es hier um große Zahlen geht. Wir können heute ziemlich genau VORHERSAGEN, wieviele Leute dies oder jenes tun werden. Aber wir haben Null Ahnung, was ein Einzelner tun wird. Wenn Sie der Psychologie also eine Fähigkeit zur PROGNOSE andichten, dann benutzen Sie eine Definition aus den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts des letzten Jahrtausends (ha ha).
Zimbardo ist ein Altgedienter und meint mit PROGNOSE eher eng begrenzte "Feldversuche" - das hat mit dem normalen Leben hier draußen wenig zu tun.
2. Ich bin gegen Überpsychologisierung - sowohl von sog. Laien (hah!) als auch von "offiziellen" Psychologen!

>>>>>> Ich vertrat dazu keine Meinung und habe auch nichts gedeutet oder definiert denn ich wusste nichts damit anzufangen und deshalb habe ich das und die Lexikondefinition hinterfragt.
Ich bin kein Psychologe und betreibe dies auch nicht Laienhaft, ich habe Kommunikation und Management gelernt und erfolgreich ausgeübt und mir ist klar : "Schuster bleib bei deinen Leisten"
>> Kann das heißen, dass Trainer ein Verhalten beschreiben sollen, erklären sollen warum sie das so beschreiben und vorhersagen welche Wirkung dies für den Teilnehmer haben könnte? Kann es aber sein, das Trainer viel zu oft beschreiben was sie wissen, erklären warum sie die besten sind und vorhersagen, wenn du das nicht tust wirst du nicht erfolgreich?

============= Ich warne vor Leuten, die vorgeben, alles zu wissen...

>>>>>>Hier sind Sie mir zwar eine Antwort schuldig, aber genau vor den Menschen die alles Wissen und keine Fragen mehr haben, warne ich in meinen Seminaren auch immer!
>> Sind die wichtigsten Aufgaben eines Trainers, nicht vielmehr Wahrnehmen, Zuhören und Fragen stellen können?

=========== Das kommt auf die Zielstellung an. Das KANN zu den wichtigsten Aufgaben gehören, insbes. bei WORKSHOPS (im Gegensatz zu größeren Veranstaltungen).

>>>>>>>Auf der Basis des Wokshops stimmen Sie mir zu, Sie betonen aber, dass dies bei größeren Veranstaltungen nicht zutrifft. Ich möchte Sie dafür interessieren, das ich eine Vortragsreihe habe, die Fragen als Mittelpunkt haben und eben nicht Antworten! ( Vortragsreihe " Augen zu und Durch)Hier agiere ich während des ganzen Vortrages mit Fragen!!
>> Den Teilnehmer unterstützen, seine eigene authentische Persönlichkeit zu finden und ihn dann auch so akzeptieren?

=========== Das ist EIN Standpunkt, sicher ein legitimer, aber sicher auch nicht der einzig denkbare. EINE der vornehmsten Aufgaben ist, aus meiner Sicht, mehr Bewußtsein zu schaffen für die Notwendig der Toleranz anderen Standpunkten gegenüber. Da aber gerade TrainerInnen ihren Standpunkt gerne für den einzig möglichen zu halten neigen, fehlt es hier auch sehr....

>>>>>> Das ist kein Standpunkt, sondern eine für mich wichtige Frage. Das es nicht der einzigste Weg ist habe ich verstanden und der andere Weg "des Bewusstseins schaffen",ist für mich ebenfalls klar. Somit habe ich eine Antwort auf meine Frage und ein Impuls den ich sicherlich schon längst in meinen Seminaren und Vorträgen einbaue, aber es in zukunft noch bewusster
tun werde.
>> Ich wünsche mir, eine offene und klare Meinung von Ihnen und freue mich auf Ihre Antwort.

========== Hoffe, es war offen genug. :-)

>>>>>>>> Ja, das war es
>> Mit einem herzliche Gruß
>> Oliver Groß

============ Ebenso, alles Gute.
Ihre vfb